Sonntag, 27. November 2011

Rundstricknadelschachtel

Da kürzlich beim Karten basteln gleich sämtliche Lacke griffbereit waren habe ich mich an diese Schachtel gemacht, die schon einige Zeit unbepinselt bei mir herumlag. Ich mag ja dieses kitschige Gold so gerne und vor allem pinsle ich so  gerne damit herum.
Und da es vor einiger Zeit im Bastel- und Farbengeschäft sämtliche Decoupage-Utensilien, d.h. Papierbögen, Lacke, Kleber um die Hälfte gab, da es anscheinend nicht mehr gefragt ist, habe ich damals zugegriffen und kann nun aus dem Vollen schöpfen.

Orangerotes Habichtskraut

Elfenstille heißt das Tuch...

und als ich die Anleitung auf dem Blog von Fadenstille sah, konnte ich einfach nicht anders, zumal sich die Maulbeerseide gerade passend anbot. Also wird dieses Weihnachtsgeschenk kein Schal sondern ein Tuch und ich werde es sehr schweren Herzens hergeben, aber was soll's es bleibt ja in der Familie. :) Jetzt heißt es bis zum 2. Dezember warten, bis die nächste Anleitung verfügbar ist. Ich hoffe nur, daß ich es bis am 14. Dezember geschafft habe.  Inzwischen vergnüge ich mich eben damit die Musterprobe der Blätter in einen Schal einzustricken.
Sibirischer Blaustern

Donnerstag, 24. November 2011

Es ist ganz interessant...

wieviel Zeug versucht wird in den Schulen an den Mann zu bringen. Neulich kamen die Kinder mit Zettel nach Hause, auf welchen das Rote Kreuz Weihnachtskarten zum Bestellen anbot. Und wie Kinder halt so sind, meine Kleine meinte gleich, sie müßten das bestellen.
Nach kurzer Diskussion haben wir uns darauf geeinigt, daß wir viel mehr Spaß hätten, wenn wir Weihnachtskarten selbst basteln würden.
Also haben wir, wie versprochen, letzten Samstag, Malzeug, Glitzer, Schere, Kleber etc. ausgepackt und selbst die Weihnachtskarten gestaltet. Ich denke, sie hatten wesentlich mehr Spaß daran als mit einer bestellten Karte zumal sie damit den ganzen Nachmittag beschäftigt waren. 
Und auch wenn viele jammern, daß ohne Schnee keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommt - wir hatten sie - ganz ohne Schnee. ;)

Die Maulbeerseide ist nun fertig versponnen

Ob es sich vor Weihnachten noch ausgeht, einen Schal daraus zu stricken, will ich aber jetzt wirklich nicht beschwören.

Sonntag, 20. November 2011

Langlaufsocken


Am Wochenende sind die Langlaufsocken aus Drachenwolle für meinen Sohn fertig geworden und - nein - ich quäle nicht die Katze, aber da sie sich vorzugsweise auf meine Stricksachen legt, dachte ich, ich drehe den Spieß mal um. Hat ihr aber scheinbar nicht soviel ausgemacht, sie blieb noch drei Stunden so liegen.
Derzeit liegt sie gerade zwischen mir (also wenn ich nicht am Laptop herumtipsle) und Alpakawolle zum Verspinnen eingekeilt. Irgendwann werde ich wohl mal ihren Schwanz erwischen und versuchen zu verspinnen.

Donnerstag, 17. November 2011

Probeliegen Geschichten vom Tod...

dieses Buch ist mir heute in der Bibliothek in die Hände gefallen. Das Cover des Buches zog mich magisch an, ein Leichenwagen und - ja ich bin ein "Six feet under" Fan, sonst hätte ich es wahrscheinlich liegen gelassen.

Mittlerweile habe ich die Hälfte durch und bin sehr nachdenklich. Weil ich doch eigentlich beruflich doch viel mit dem Verfall und der Konfrontation mit dem Sterben zu tun habe.
Wir neigen gerne dazu diese Gedanken wegzuschieben, diese Gedanken ans Altwerden, an das Nichtmehrkönnen, hier im Dialekt "nicht mehr sovüi sein". Oft höre ich den Wunsch "Ach könnte ich doch endlich sterben". Bei manchen, die ich gut kenne und spüre, daß da noch viel Freude am Leben ist - ein Ausflug, ein Besuch bei einer Verwandten, das Strickzeug, sage ich dann oft "du wirst vielleicht noch gebraucht" oder "du hast vielleicht noch eine Aufgabe zu erledigen und darum holt der liebe Gott dich noch nicht". Meist strahlen sie mich dann an und meinen "du hast wohl recht". Manchmal aber, wenn ich höre "ach könnte ich doch einfach einschlafen", fällt mir gar nichts rechtes dazu ein, weil ich spüre, das ist ernst gemeint, da will wer wirklich nicht mehr und hält das Leben nur mehr für eine Qual. Dann gibt es eigentlich nicht viel Worte dafür, weil - ermöglichen kann ich das nicht. Ich streichle dann und sag einfach "ich verstehe dich und das wäre wohl der schönste Tod". Ich erzähle dann oft von einer Tante, die mit 90 im Vollbesitz ihrer Kräfte nach dem Mittagsschlaf einfach nicht mehr aufgewacht ist. Das tröstet ein wenig, gibt Hoffnung, daß es vielleicht bei ihnen auch so sein könnte. Solche Gespräche führe ich oft und nicht einmal ungern, weil ich das Gefühl habe, daß das Gespräch darüber ein wenig hilft. Weil oft die eigenen Angehörigen da nichts hören wollen.

Dieses Buch hat mir das wieder vor Augen geführt - daß dieser Umgang mit dem Tod für uns Junge oft etwas ist, daß wir beiseite schieben, für die Alten aber ein sich tägliches Befassen ist. Jeder Tag könnte der letzte sein, aber darüber mag man in jungen Jahren nicht nachdenken, obwohl möglich ist ja alles.
Auch über den Verfall des menschlichen Körpers steht viel in diesem Buch. Aber hat nicht alles auch etwas Schönes? Hat nicht jeder Mensch etwas Schönes auch im Alter? Wir sind alle ganz fixiert auf perfekt sein, auf jugendliches Aussehen, auf einen strahlenden Teint. Aber egal, wieviel Operationen und wieviel Schminke irgendwann wird man vom eigenen Verfall eingeholt und dann gilt es ganz genau zu schauen. Schönheit ist eine Variable. Schönheit ist wandelbar und für jeden anders. Ich sehe dann die hübschen immer noch schlanken Beine oder die nach wie vor schöne Haut. Und es freut auch eine 80jährige, wenn man ihr darüber Komplimente macht. Die Eitelkeit bleibt nämlich erhalten.
In diesem Sinne werde ich jetzt wohl schlafen gehen und mich auf einen neuen Tag freuen, es könnte ja der letzte sein. :)
Und falls ich auch jetzt schockiert habe - es liegt an der Uhrzeit, gegen 23.30 Uhr bin ich oft in philosphischer Laune.

Mein neues Schätzchen - ein Kromski Sonata

Ich habe euch die Bilder schon lange versprochen, aber irgendwie wird mehr gesponnen als fotografiert.
Hier also mein neues Reisespinnrad, hier am Foto mit Schnellspinnflügel.
Hier noch ein paar technische Daten

  • einfädiger Antrieb mit Spulenbremse
  • Treibraddurchmesser 50 cm
  • Einzugshöhe 78 cm
  • Einzugsöffnung 10 mm
  • Übersetzungsverhältnis 6,5:1, 12:1, 14:1
  • Schnellspinnflügel Übersetzungsverhältnis:  12:1, 16:1, 18:1
  • Kunststofflagerlager in den Spulen, 2 Kugellager im Treibrad, Lederlager für den Spinnflügel
  • 3 Spulen mit ca.120 g Spulenkapazität
  • 1 Spinnhaken, Abspulvorrichtung am Spinnrad
  • Gewicht ca. 5,0 kg
  • Doppeltritt
Wir mögen uns sehr, mein Sonata und ich und ich glaube, das wird eine langjährige Freundschaft.
Anfangs hatten wir noch ein paar Schwierigkeiten mit quitschenden Tritten. Nachdem ich ewig wie in der Gebrauchsanleitung angegeben (kein Öl stand da mit Rufzeichen) die Scharniere mit Kerzenwachs bearbeitet habe, habe ich mich doch überwunden und das ganze mit Öl bearbeitet. Und schon quitscht rein gar nichts mehr. Im ersten Moment dachte ich nämlich wirklich, ich muß das liebe Stück zurückschicken - oh nein nicht schon wieder ein quitschendes Spinnrad. Aber auch diese Kinderkrankheiten haben wir überwunden und jetzt spinnt es sich geräuschfrei.
Und das Angenehme, ich kann damit überall spinnen - also nicht nur, daß ich es samt Rucksack überall mit hinnehmen kann, nein ich kann damit am Sessel, auf der Couch einfach in jeder Stellung spinnen, ohne gleich von Kreuzweh, Schulterschmerzen etc. geplagt zu werden. 


Montag, 14. November 2011

Samstag morgens um acht Uhr

fand ich meine Maulbeerseide, an der ich am Vorabend gesponnen hatte, im Kinderzimmer so vor:
Darüber gespannt ein chinesischer Sonnenschirm, eine Szene wie aus 1.001 Nacht. Großzügigerweise gab mein Sohn bekannt, daß ich sie ja holen könnte, wenn ich sie brauche.

Samstag, 12. November 2011

Maulbeerseide

Regina braucht noch ein paar Filzpatschen und hat mir schon mal ein Päckchen gesendet. 4 Lippenpflegestifte kosten bei der Post genausoviel wie ein Päckchen bei Hermes, also hat sie mehr hineingepackt. Lach. Ich kann es kaum glauben, was da alles hineingepaßt hat. Vorsorglich habe ich  sofort ein Foto gemacht, damit das nicht wieder untergeht. Ist die Farbe nicht herrlich? Und bei den Lippenpflegestiften hat sie sich absolut selbst übertroffen, die sind einfach nur perfekt.

Donnerstag, 10. November 2011

Mohnblütenseide ist nun auch endlich fertig

Manchmal hat man das Gefühl verzwirnen dauert länger als Spinnen. Die Seide ließ sich wunderbar verspinnen und ging ganz leicht  von der Hand. Beim Verzwirnen hatte ich eher  das Gefühl 1000 km versponnen zu haben. :) Es soll ein leichter Schal oder ein kleines Halstuch werden, bin noch unschlüssig. Mal sehen, wie es zum Verstricken geht.

Die Neuseelandlammwolle ist fertig...

verzwirnt und gebadet. Gefallen mir sehr gut diese bunten Farben.

Dienstag, 8. November 2011

Schon letzte Woche fertig geworden...

ist dieser Schal im bewährten Pfauenmuster. Da aber in der Zwischenzeit das Sonata Einzug gehalten hat, hat das Vernähen warten müssen. Das habe ich dann gestern so gegen 23.30 Uhr nachts erledigt.
Meine versprochenen Sonata Fotos lassen noch auf sich warten, weil ich irgendwie nur mehr das Spinnen im Kopf habe und am Tag immer vergesse zu fotografieren. Morgen ganz bestimmt !!

Sonntag, 6. November 2011

mein Sonata ist da!

Und seither kann ich die Finger nicht mehr davon lassen. Seit Freitag habe ich 3 Spulen vollgesponnen und eine davon gleich najavoverzwirnt. Jetzt merke ich erst wie unbequem für mich das Spinnen auf meinen Traditional war. Bin einfach nicht geschaffen für diesen seitlichen Tritt. Vielleicht habe deshalb in letzter Zeit mehr gestrickt, weil mein Rücken die Spinnerei mit dem Tradi auf Dauer nicht hinnahm. Als mein Mann den Sonata-Rucksack besichtigte murmelte er nur mehr etwas von "verrückt". Fotos vom Sonata gibts morgen, heute zeige ich euch erst mal die Neuseelandlammwolle, gefärbt hat sie Juilette aus dem Spinnforum.


Mittwoch, 2. November 2011

Eigentlich hätte es richtig blau werden sollen ..

aber irgendwie habe ich gestern bei diesem Polwarth Kammzug ein wenig zu viel und ein bißchen zu wenig in den Farbtopf gegriffen.
Soll heißen, zuwenig blau und zuviel grün. Er gefällt mir aber trotzdem! :)

Über mich

Mein Bild
Die Idee Dinge des täglichen Gebrauchs selbst herzustellen hat mich immer schon fasziniert. Außerdem liegt es mir sehr am Herzen altes Wissen nicht verloren gehen zu lassen. Manchmal könnte man mich als Konsumverweigerin bezeichnen, allerdings bin ich den modernen Dingen durchaus nicht abgeneigt, ich habe nur etwas gegen die Wegwerfgesellschaft. Ich habe einen Hang zu alten Dingen, sei es nun Möbel, altes Geschirr, Klamotten. Bücher stehen in stetiger Konkurrenz mit meiner Spinnerei. So lese ich gerne Bücher über den asiatischen Raum, ab und zu Fantasy und sozialkritische Bücher und natürlich sammle ich Bücher über Spinnen, Färben, Handarbeiten. Wie könnte es anders sein. Nebenbei habe ich auch noch den unseligen Hang Kochbücher zu sammeln, gekocht wird dann allerdings in den meisten Fällen "Schnelle Küche". Zur Erntezeit muß ich allerdings das Spinnzeug weglegen und auch mal in die Küche bzw. vorher in den Garten gehen. Dann wird eingekocht und eingemacht. Ich habe zum Leidwesen meines Mannes den Hang bei dem Anblick von Wollfasern alles um mich herum zu vergessen und natürlich Unmengen an Spinnfutter gehortet.