Samstag, 4. Oktober 2014

Herdenzuwachs

Ich bin ja normal kein Freund von alten Spinnrädern.

1. Weil ich nicht das technische Wissen für eine Restaurierung habe und
2. weil ich eigentlich auch gar nicht die Lust dazu habe (das technische Wissen würde ich mir sicher aneignen
    können).

Aber hier konnte ich nicht widerstehen.
Meine Mutter hat einen Ladenhüter auf einem Kirchenflohmarkt in Wien aufgetan. Schon seit einige Jahren wird dieses Rädchen immer wieder angeboten, aber niemand wollte ihm ein Zuhause geben.
Dank der Smartphones war sie aber nun endlich in der Lage mir gleich ein Foto über Whats App zu schicken.
Es scheint alles zu haben, was man braucht.
Also habe ich ihr noch ein paar telefonische Anweisungen gegeben, was sie alles überprüfen soll und dann hat sie noch ein wenig gehandelt und um 50 Euro war das Rädchen mein.
Derzeit steht es allerdings noch in Wien. Also weit weg von mir.
Einzig das kleine Schwungrad bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen, wobei man allerdings hier in Tirol sehr viele Rädchen mit solch kleinen Schwungrädern sieht, wenn auch eher Bockräder und nicht Ziegen. Und hier im Tiroler Unterland wurde auch früher viel Flachs versponnen.
Meine Freundin hatte sogar eine Begründung parat:
Die Drechselbank war wohl nicht groß genug, deswegen die kleinen Schwungräder.
Ich lasse mich jetzt mal überraschen.
Ach ja ein wenig über die Geschichte wissen wir auch.
Es ist ein Eigenbau und der Großvater des Verkäufers hat es selbst gebaut.
Und es stammt aus dem Waldviertel. Also dürfte das Alter wohl zwischen 50 und 60 Jahren liegen.


1 Kommentar:

  1. Ich hoffe, Du erlebst eine positive Überraschung und es spinnt sich gut. Ich traue mich an alte Spinnräder auch nicht ran.

    LG Ate

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Über mich

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Die Idee Dinge des täglichen Gebrauchs selbst herzustellen hat mich immer schon fasziniert. Außerdem liegt es mir sehr am Herzen altes Wissen nicht verloren gehen zu lassen. Manchmal könnte man mich als Konsumverweigerin bezeichnen, allerdings bin ich den modernen Dingen durchaus nicht abgeneigt, ich habe nur etwas gegen die Wegwerfgesellschaft. Ich habe einen Hang zu alten Dingen, sei es nun Möbel, altes Geschirr, Klamotten. Bücher stehen in stetiger Konkurrenz mit meiner Spinnerei. So lese ich gerne Bücher über den asiatischen Raum, ab und zu Fantasy und sozialkritische Bücher und natürlich sammle ich Bücher über Spinnen, Färben, Handarbeiten. Wie könnte es anders sein. Nebenbei habe ich auch noch den unseligen Hang Kochbücher zu sammeln, gekocht wird dann allerdings in den meisten Fällen "Schnelle Küche". Zur Erntezeit muß ich allerdings das Spinnzeug weglegen und auch mal in die Küche bzw. vorher in den Garten gehen. Dann wird eingekocht und eingemacht. Ich habe zum Leidwesen meines Mannes den Hang bei dem Anblick von Wollfasern alles um mich herum zu vergessen und natürlich Unmengen an Spinnfutter gehortet.