Mittwoch, 9. Januar 2013

gelöffelt, nicht gegossen

Der Sohn meiner  Freundin braucht dringend Nachschub an Salzseife. Und weil alles besser ist als lernen, war es wieder mal Zeit zum Seife sieden.
Ganz gemütlich wollte ich ein Seifchen sieden. Kinder beschäftigt, also ran an die Töpfe. So war es gedacht.
Aber kaum hat Mum verkündet, dass sie jetzt Seife siedet und die Küche Sperrzone ist, hat meine Tochter beschlossen ein Freundebuch auszufüllen. So ca. jede 2. Minute wackelte sie daher und fragte wie man diverse Wörter buchstabiert. Weil ja Mum eine Nette ist, hat sie geduldigt vor sich hin buchstabiert und irgendwann statt 500 ml Öl einen ganzen Liter Öl in den Topf gekippt.
Auf gut Deutsch die ganze schöne Berechnung war im Eimer.
Also neu berechnet, fieberhaft gewogen, da die festen Fette knapp wurden. Ein Glück, dass der Rest Schweinefett, der eigentlich gar nicht in die Seife sollte genau die gleichen Verseifungszahlen wie dieses Cremana hatte. Beides ging sich tatsächlich auf den Gramm genau aus.
Salzseife beduftet mit Ylang Ylang, Zedernholz Himalaja, Petit Grain

Seife beduftet mit Fresh Tea

Allerdings hatte ich jetzt statt 1 kg Seife 2kg und eigentlich sollte es ja eine Salzseife werden, die ja sowieso dazu neigt unermesslich mehr zu werden, wenn man noch einen kg Salz hinzufügt.
Tja Pi mal Daumen die komplette gerührte Masse geteilt und dann erst in die eine Hälfte das Salz gekippt. Binnen Sekunden war das Ganze keine schöne Cremesuppe mehr, sondern ziemlich feste Masse. Zwischendurch kam dann noch mein Mann in das Formen- und Seifenchaos, was auch nicht gerade dazu beitrug, daß ich schneller arbeiten konnte.
Also die schon ziemlich feste Salzseife tapfer in die Formen gelöffelt. Mittlerweile hat aber auch der zweite Teil der Seife (die ohne Salz) beschlossen in eine festere Form überzugehen. Das war es dann auch mit dem kunstvollen Marmorieren.
Es wurde nur mehr gelöffelt, um zu retten, was noch zu retten war. Beim Löffeln der zweiten Seife verfärbte sich das schöne Lila dann auch noch in undefinierbares Grün.



Die zweite Seife ist jetzt bei genauerer Begutachtung doch wieder in eine einigemassen vernünftige Farbe übergegangen. Aber zur Weltmeisterklasse zählt sie ganz sicher nicht.
Ich glaube mehr als einem Kilogramm Seife bin ich schlicht und einfach nervlich nicht gewachsen.

2 Kommentare:

  1. tolle Seifen hast du da gefertigtr :-) ja auch dafür wären 6 Hände und 48 Stunden am Tag nicht schlecht, nur die Frage wieviele davon müßten wir
    zur Arbeit gehen???

    LG Claudia

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  2. Phuuuu, was ein Stress...!
    Aber du hast bewiesen, dass du auch diesen meisterst, toll. Mir gefällt die lila Seife übrigens total, sieht doch wunderschön aus, wie Quarzgestein, richtig edel.

    Liebe Grüsse
    Alpi

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Über mich

Mein Bild
Die Idee Dinge des täglichen Gebrauchs selbst herzustellen hat mich immer schon fasziniert. Außerdem liegt es mir sehr am Herzen altes Wissen nicht verloren gehen zu lassen. Manchmal könnte man mich als Konsumverweigerin bezeichnen, allerdings bin ich den modernen Dingen durchaus nicht abgeneigt, ich habe nur etwas gegen die Wegwerfgesellschaft. Ich habe einen Hang zu alten Dingen, sei es nun Möbel, altes Geschirr, Klamotten. Bücher stehen in stetiger Konkurrenz mit meiner Spinnerei. So lese ich gerne Bücher über den asiatischen Raum, ab und zu Fantasy und sozialkritische Bücher und natürlich sammle ich Bücher über Spinnen, Färben, Handarbeiten. Wie könnte es anders sein. Nebenbei habe ich auch noch den unseligen Hang Kochbücher zu sammeln, gekocht wird dann allerdings in den meisten Fällen "Schnelle Küche". Zur Erntezeit muß ich allerdings das Spinnzeug weglegen und auch mal in die Küche bzw. vorher in den Garten gehen. Dann wird eingekocht und eingemacht. Ich habe zum Leidwesen meines Mannes den Hang bei dem Anblick von Wollfasern alles um mich herum zu vergessen und natürlich Unmengen an Spinnfutter gehortet.