Kommt ganz darauf an, wo es hingeht. Geht es nach Costa Rica zu meinen Schwiegereltern, erwarte ich mir etwas abenteuerliches. Ich mag das, wenn nicht alles so reglementiert ist. Wenn es unsicher ist, ob es überhaupt möglich ist einen Fluß mit dem Auto quer durch zu fahren. Oder wenn man nicht genau weiß, wo die nächste Tankstelle ist und das kann wirklich sehr weit weg sein. Wo es keine Kindersitze für Kinder gibt und man schon ganz kleine Kinder hinten am Motorrad mitfahren sieht. Wo die Leute hinten auf den Tragflächen der Pickups sitzen. Nicht falsch verstehen, ich finde das jetzt nicht wirklich gut, aber ich fühle mich oft überbemuttert von Vater Staat. Leider geht es nicht so oft nach Costa Rica, weil die Flüge für 4 Personen eben unheimlich teuer sind.
Also muß es irgendwo nicht ganz so weit weg sein.Wenn es nicht ganz so weit weg ist, bin ich ziemlich heikel. Die klassischen Urlaubsziele im Süden mag ich nicht. Wenn man mal die einsamen Strände von Costa Rica gesehen hat, reißt einem vermutlich kein Strand mehr so schnell vom Hocker. Schon gar nicht die in erreichbarer Nähe. Vielleicht noch die Malediven, aber die sind weit weg und vermutlich sind die Strände auch nicht einsam.
Also wird es etwas in Österreich.
Wie immer sind wir spät dran mit dem Buchen. Eine Woche davor ist wirklich reichlich knapp. Das liegt wohl daran, daß ich oft nicht so genau weiß, wohin mit uns.
Alles mögliche habe ich in Tante Google
eingegeben. "Der etwas andere Urlaub", "Alternativurlaub". Da kommen nur Wellnessurlaube oder Eventurlaube zutage.
Scheint wohl so nicht zu funktionieren.
Aber eigentlich weiß ich schon ganz genau was ich will.
Keine Hotelburgen.
Etwas Einsames.
Etwas Außergewöhnliches.
Liebevoll gestaltet soll es sein.
Und es soll mich inspirieren, damit ich möglichst lange davon zehren kann.
Und im Hinterkopf hatte ich, daß es schon auch was mit Weinbergen zu tun haben soll. Das Burgenland hatten wir letztes Jahr. Heuer soll es die Steiermark sein. Hier bei uns gibt es keine Weinberge. Aber ich bin damit aufgewachsen. Ich habe meine Ferien jahrelang mit Blick auf den Weinberg bei meiner Tante in der Schweiz verbracht.
Habe in Ungarn meinen ersten Wein bei einem Winzer getrunken und bin natürlich in einer Stadt der Heurigen aufgewachsen. Jetzt zieht es mich immer dahin wo Weinberge sind. Vielleicht deswegen, weil mein Urgroßvater ein Weingut hatte, wie ich kürzlich erfahren habe. Oder vielleicht, weil ich diese endlosen, unbeschwerten Sommer meiner Kindheit am Fuße des Mont Vully in meinem Herzen trage.
Also die Steiermark: Tante Google spuckt nur lieblose Hotels und Pensionen aus.
Irgendwie bin ich dann auf "Urlaub am Weinbauernhof" gestoßen. Und das sah schon viel besser aus. Kleine urige Höfe mit 2 oder 3 Zimmern inmitten von Weinbergen. Und eigentlich war ich schon ganz zufrieden. Nachdem ich aber ca. 10 Anfragen losgeschickt hatte - weil wir ja spät dran sind - habe ich plötzlich etwas gefunden, daß ganz nach meinem Geschmack ist und mich wirklich vom Hocker riss. Einen Künstlerhof.
Es würde alle meine Kriterien erfüllen.
Und jetzt hoffe ich auf eine positive Antwort. Und wenn ich eine bekomme, dann werde ich meinem Mann wohl nur die Adresse in die Hand drücken und ihm überhaupt nicht verraten was ihn erwartet. *Lach* Ob ich das aushalte?
Und deswegen, um mir die lange Wartezeit zu verschönern, habe ich euch ein paar Fotos der Schweiz meiner Kindheit herausgesucht. Sie wurden 2009 von mir gemacht und es war wie eine Reise in die Vergangenheit. Die Bewohner dieses schönen Fleckchens zwischen Murtensee und Mont Vully scheinen wohl nur zu hegen und zu pflegen. Kaum etwas war verändert, nur verschönert und renoviert.
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Über mich
- Poledra
- Die Idee Dinge des täglichen Gebrauchs selbst herzustellen hat mich immer schon fasziniert. Außerdem liegt es mir sehr am Herzen altes Wissen nicht verloren gehen zu lassen. Manchmal könnte man mich als Konsumverweigerin bezeichnen, allerdings bin ich den modernen Dingen durchaus nicht abgeneigt, ich habe nur etwas gegen die Wegwerfgesellschaft. Ich habe einen Hang zu alten Dingen, sei es nun Möbel, altes Geschirr, Klamotten. Bücher stehen in stetiger Konkurrenz mit meiner Spinnerei. So lese ich gerne Bücher über den asiatischen Raum, ab und zu Fantasy und sozialkritische Bücher und natürlich sammle ich Bücher über Spinnen, Färben, Handarbeiten. Wie könnte es anders sein. Nebenbei habe ich auch noch den unseligen Hang Kochbücher zu sammeln, gekocht wird dann allerdings in den meisten Fällen "Schnelle Küche". Zur Erntezeit muß ich allerdings das Spinnzeug weglegen und auch mal in die Küche bzw. vorher in den Garten gehen. Dann wird eingekocht und eingemacht. Ich habe zum Leidwesen meines Mannes den Hang bei dem Anblick von Wollfasern alles um mich herum zu vergessen und natürlich Unmengen an Spinnfutter gehortet.
Hallo Du,
AntwortenLöschenwenn du an die Steiermark denkst kann ich dir Riegersburg sehr empfehlen da gibt es doch die schöne Burg wo es eine wunderschöne Falkenschau zu sehen gibt......nur so nebenbei ist da die Firma ZOTTER(Schokoladenfabrik) auch zu besichtigen und sehr gute Buschenschanken findet man auch in der Nähe.
Ich hoffe dir damit einen kleinen Tipp gegeben zu haben und wünsche dir eine schöne Woche.
Liebe Grüße
Herta
Danke für den Tipp. Es wird die Südsteiermark werden. Und die Fa. Zotter ist tatsächlich eine Versuchung. Die Falkenschau allerdings auch.
AntwortenLöschenlg Sabine