Vorgestern war ein Seifentag.
Und was ich mir unbedingt in den Kopf gesetzt habe, war ein Shampoo.
Bis jetzt hatten wir immer das von Lavera, aber auf Dauer wird mir das zu teuer, vor allem wenn meine Tochter die Tuben im Schwimmbad vergißt.
Also ran an den Topf
Ich habe noch nie heißverseift, aber nach 3 Jahren Seifensieden wollte ich es mal wagen.
In allen Foren wird man vorgewarnt, daß die ganze Sache übergehen kann. Also habe ich sicherheitshalber doch ein Backblech daruntergestellt, auch wenn ich mir das bei meinem Riesentopf fast nicht vorstellen konnte.
Und doch - einmal nicht aufgepaßt und die ganze Brühe hat sich selbstständig gemacht. Dank Backblech ist nicht viel passiert. Aber eindrucksvoll ist das schon.
Ich mag keine Seifenstücke zum Haarewaschen, ich finde das irgendwie unhandlich. Deswegen wollte ich ein möglichst flüssiges Haarshampoo.
Naja flüssig ist es nicht geworden, es hat die Konsistenz von Schmierseife - hätte ich mir eigentlich denken können. Aber wenigstens kann man sich kleine Mengen rausholen und so Haare waschen.
Folgendes Rezept habe ich mir ausgedacht:
250 gSchweinefett
150 g Kokos
100 g Rhizinusöl
200 ml Kaffee
200 ml Kokosmilch
200 ml Wasser
AÖ: Orangenöl, Litsea Cubeba
KaOH laut Seifenrechner Soap Calc
Was ich allerdings nicht gewußt habe - bis jetzt - das KaOH nicht 100% rein ist, sondern laut Behawe nur 89,5 %. Nun jetzt weiß ich es.
Eigentlich wollte ich eine Überfettung von 4 %. Jetzt habe ich eben eine höhere Überfettung.
Scheint aber nicht schlimm zu sein. Nach der Waschprobe sind meine Haare nicht fettiger als sonst. Beim Waschen hat es bereits wunderbar geschäumt, sodass ich einigermassen zufrieden bin. Für Shampoo wird ja eher dazu geraten Distelöl und Sonnenblumenöl zu verwenden, da es nicht so fettet. Beides hatte ich natürlich nicht zu Hause und bei der Hitze wollte ich mich auch nicht mehr unbedingt ins Auto setzen sondern lieber gleich loslegen. Also habe ich mich für Schweinefett entschieden, da das doch so wunderbar schäumt.
Eine Riesenmenge Shampoo kam übrigens dabei heraus. In kleinen Döschen habe ich sie dann gleich an meine Freundinnen zum Testen verteilt. Damit ich ja einen Grund habe bald wieder zu experimentieren.
Gegen die Tüftelei beim Shampoo war die Ringelblumensalzseife der reinste Klacks.
Beduftet mit AÖ: Zedernholz, Latschenkiefer, Sandelholz, Rosmarin, Palma Rossa
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Über mich
- Poledra
- Die Idee Dinge des täglichen Gebrauchs selbst herzustellen hat mich immer schon fasziniert. Außerdem liegt es mir sehr am Herzen altes Wissen nicht verloren gehen zu lassen. Manchmal könnte man mich als Konsumverweigerin bezeichnen, allerdings bin ich den modernen Dingen durchaus nicht abgeneigt, ich habe nur etwas gegen die Wegwerfgesellschaft. Ich habe einen Hang zu alten Dingen, sei es nun Möbel, altes Geschirr, Klamotten. Bücher stehen in stetiger Konkurrenz mit meiner Spinnerei. So lese ich gerne Bücher über den asiatischen Raum, ab und zu Fantasy und sozialkritische Bücher und natürlich sammle ich Bücher über Spinnen, Färben, Handarbeiten. Wie könnte es anders sein. Nebenbei habe ich auch noch den unseligen Hang Kochbücher zu sammeln, gekocht wird dann allerdings in den meisten Fällen "Schnelle Küche". Zur Erntezeit muß ich allerdings das Spinnzeug weglegen und auch mal in die Küche bzw. vorher in den Garten gehen. Dann wird eingekocht und eingemacht. Ich habe zum Leidwesen meines Mannes den Hang bei dem Anblick von Wollfasern alles um mich herum zu vergessen und natürlich Unmengen an Spinnfutter gehortet.
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