Samstag, 20. August 2011

etwas Genähtes - mal ganz was anderes

Nähen beschränkt sich bei mir normalerweise auf Hosen kürzen und Abnäher nähen. Diese zwei Sachen sind schon irgendwie überlebenswichtig, da ich eine recht kleine Person bin und mir prinzipiell alle Hosen zu lange sind. Was Schnitte für irgendwelche Großprojekte angeht, habe ich schon recht früh kapituliert, da geometrisch völlig unbegabt. Zum Leidwesen meiner Mutter, die ja beruflich und hobbymässig Schneiderin ist. Vielleicht habe ich ja auch kapituliert, weil sie das ja viel besser kann als ich. ;)

Momentan sind ja meine Kids nicht da und ich habe viiiiieeeel Zeit, die ich für mich nutzen kann, d.h. ich kann mir schon mal die Zeit nehmen, den ganzen Nachmittag mit einem Projekt beschäftigt zu sein und mindestens 2 Zimmer mit Stoffresten, Bügeltisch, Nähmaschinen, Scheren und jede Menge Fädchen zu verwüsten.
Vorgestern habe ich angefangen ein Nadelkissen zu nähen. Nein stimmt nicht ganz zuerst habe ich mir in den Kopf gesetzt unser Wohnzimmer so rein farbtechnisch umzugestalten. Also Stoff für Überwürfe gekauft. Natürlich mußten die dann auch versäubert werden, also habe ich 20 m Stoff mit der Nähmaschine versäubert und dabei kam mir der Gedanke, daß ich ja auch noch was ganz anderes machen könnte, als 20 m Stoff zu versäubern.Also bin ich an meinen reichhaltigen Stoffvorrat gegangen (wenn man eine Mutter hat, die Schneiderin ist, läuft es zwangsläufig darauf hinaus, daß auch die Tochter so einiges gehortet hat), und habe mir überlegt, daß die Bank auf der Terrasse ganz dringend Sitzkissen benötigt. Naja, also die Ecken und Kanten machen mir noch etwas zu schaffen, aber vielleicht wird die zweite Sitzunterlage schon ein wenig gerader. Die Hauptsache aber, es hat mir einen Heidenspaß gemacht und ich habe mir endlich bewiesen, daß ich und die Nähmaschine vielleicht doch noch gute Freunde werden.

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Über mich

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Die Idee Dinge des täglichen Gebrauchs selbst herzustellen hat mich immer schon fasziniert. Außerdem liegt es mir sehr am Herzen altes Wissen nicht verloren gehen zu lassen. Manchmal könnte man mich als Konsumverweigerin bezeichnen, allerdings bin ich den modernen Dingen durchaus nicht abgeneigt, ich habe nur etwas gegen die Wegwerfgesellschaft. Ich habe einen Hang zu alten Dingen, sei es nun Möbel, altes Geschirr, Klamotten. Bücher stehen in stetiger Konkurrenz mit meiner Spinnerei. So lese ich gerne Bücher über den asiatischen Raum, ab und zu Fantasy und sozialkritische Bücher und natürlich sammle ich Bücher über Spinnen, Färben, Handarbeiten. Wie könnte es anders sein. Nebenbei habe ich auch noch den unseligen Hang Kochbücher zu sammeln, gekocht wird dann allerdings in den meisten Fällen "Schnelle Küche". Zur Erntezeit muß ich allerdings das Spinnzeug weglegen und auch mal in die Küche bzw. vorher in den Garten gehen. Dann wird eingekocht und eingemacht. Ich habe zum Leidwesen meines Mannes den Hang bei dem Anblick von Wollfasern alles um mich herum zu vergessen und natürlich Unmengen an Spinnfutter gehortet.